ZIG-ZAG-PASSAGEN

Wir präsentieren die Ausstellung als Passage/ Weg/ Lebensweg*, chronologisch wie geografisch.
Gesplitterte Wände mit Zäsuren sind Bild für die Hindernisse auf der Flucht.
Sie machen sichtbar und unsichtbar.
Zig – zag Wände stellen sich in den Weg, geben Routen durch die Ausstellung vor, verdecken den Blick, geben Sichtachsen frei- gewähren schmale Rückblicke.
Die entstehenden Diagonalen verstärken die Dramatik des unvermeidlichen Geschehens.
In den aufsteigenden Wänden finden sich aufgeschlagenen Büchern gleich, historische Dokumente.
Sie bilden die Klammer von Berlin bis Übersee, den Rahmen der Schicksale, nicht geretteter und geretteter Biografien./p>

OHNE ZU ZÖGERN VARIAN FRY

Press release (German):
Varian Fry, der in diesem Herbst 100 Jahre alt geworden wäre, ist eine Straße inmitten des »neuen Berlins«, auf dem Potsdamer Platz, gewidmet. Tausende von Menschen passieren täglich den Platz und die Bushaltestelle, die sein Andenken bewahrt. Doch wer war Varian Fry?
Als der junge amerikanische Journalist Varian Fry im August 1940 im Auftrag der privaten Fluchthilfeorganisation Emergency Rescue Committee (ERC) in Marseille eintrifft, hat die deutsche Wehrmacht bereits weite Teile Frankreichs besetzt. Alle in Frankreich lebenden Deutschen sind laut Waffenstillstandsvertrag »auf Verlangen auszuliefern«, was das faktische Ende des politischen Asyls in Frankreich bedeutet. Varian Fry und seinem Centre Américain de Secours gelingt es in den folgenden Monaten trotzdem, rund zweitausend Menschen aus Südfrankreich in die Freiheit zu lotsen. In seinem auch illegal agierenden Büro werden Gelder akquiriert, Schiffspassagen besorgt, Visa und Pässe gefälscht und geheime Fluchtrouten über die französisch-spanischen Pyrenäen organisiert.
Zahlreiche Künstler und Intellektuelle – u.a. die ehemaligen Akademie-Mitglieder Leonhard Frank, Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann und Franz Werfel – verdanken Varian Fry und seinen Helfern ihr Leben; aber auch viele unbekannte Flüchtlinge waren unten den Geretteten. Die Ausstellung, die das Aktive Museum e.V. in der Akademie der Künste präsentiert, zeichnet nun erstmals die Arbeit der Retter und die Stationen der Flüchtlinge nach: von Berlin über Paris, Marseille, die Pyrenäen bis nach New York. Gezeigt werden historische Dokumente, Hörstationen, Fotos und Lebenszeugnisse von Rettern und Geretteten.

Ein Projekt des Aktiven Museums e.V. in Kooperation mit der Akademie der Künste.
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, des Hauptstadtkulturfonds und der Stiftung Preußische Seehandlung.